Agustín Gonzales Hunzicker ist zurück in Argentinien. Hinter ihm liegt eine spannende Zeit: Er hat an dem Programm „Incomer“ der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe teilgenommen und im Kurzzeitwohnen Abenteuerland ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) gemacht.

Der 22-Jährige studiert in Argentinien, möchte Ingenieur werden. „Doch ich wollte eine Pause machen und etwas anderes kennenlernen“, erklärte er. „Mit Kindern mit Behinderungen hatte ich zuvor keinen Kontakt. Durch sie habe ich gelernt, fremde Situationen einzuschätzen und darauf reagieren zu können. Ihre Freude hat mir viel Energie gegeben. In dem Jahr habe ich viel über mich selbst gelernt, über meine Grenzen, über Verantwortung und über fremde Kulturen“, sagte Agustín, der auch in Duisburg stets den für Argentinien typischen Matetee dabei hatte.

Von Matetee und Socken in Sandalen

Was ihm in Deutschland besonders aufgefallen ist? „Die Menschen sind hier zunächst viel zurückhaltender als in Argentinien, wo man sich meist mit einer Umarmung begrüßt und verabschiedet. Und bei uns trägt niemand Sandalen mit Socken“, fügte er schmunzelnd hinzu.

Auch für die Kolleg*innen im Kurzzeitwohnen Abenteuerland war die Mitarbeit von Agustín eine gute Erfahrung: „Wir hatten ihn sehr gerne bei uns, er hat unser Team und unsere Arbeit bereichert.“ Nach und nach und mit viel Verständnis führten sie ihn an seine Aufgaben heran. Der junge Südamerikaner sprach zwar anfangs nur Schuldeutsch, fand aber durch Mimik, Gestik und Musik schnell Kontakt zu den betreuten Mädchen und Jungen. Er spielte, malte und bastelte mit ihnen, half ihnen beim Kochen und Essen und begleitete sie zu Ausflügen. „Besonders gut hat mir der Zoo Duisburg gefallen“, erzählte er zum Abschied. „Das ist einer meiner Lieblingsorte in der Stadt.“

Agustín lebte von Februar 2019 bis Februar 2020 bei einer Gastfamilie in Marxloh. In seiner Freizeit traf er sich mit anderen FSJlern oder machte Kurzreisen nach Berlin und Hamburg. Während der zwölf Monate in Deutschland bekam er auch Besuch von seiner Familie.

Ingenieur mit Ideen

Zurück in Argentinien will Agustín sein Studium beenden. Mit seinem Know-how als Ingenieur würde er sich gerne für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen einsetzen, zum Beispiel bei der Umfeldsteuerung oder bei der Entwicklung von Assistenzsystemen.

Muchas gracias y buena suerte, Agustín!