Hannes* lässt sich sehr leicht ablenken und braucht für seine Aufgaben länger als seine Mitschüler. Lina* hat eine motorische Schwäche und schreibt deshalb noch auf Papier mit größeren Kästchen. Beide Schüler besuchen die sechste Klasse einer Duisburger Gesamtschule. Dass sie hier am Unterricht teilnehmen können, ermöglicht eine so genannte Integrationshelferin. Im „Tandem-Modell“ begleitet sie die beiden Zwölfjährigen in der Schule. Sie sitzt in der Klasse neben ihnen, lenkt ihre Aufmerksamkeit immer wieder auf den Lernstoff und gibt individuelle Hilfestellung. „Wenn Lina unruhig wird, gehe ich mit ihr vor den Klassenraum, wir machen ein kurzes Bewegungsspiel, und dann lasse sie ihre Aufgabe an ihrem ruhigeren Ort zu Ende machen. Hannes erkläre ich häufig die Fragen noch einmal mit meinen eigenen Worten, damit er sie besser versteht und bearbeiten kann“, erklärt die Integrationshelferin.
Schulassistenten oder Integrationshelfer werden dann eingesetzt, wenn die Schwierigkeiten eines Kindes im Schulalltag so massiv werden, dass die Lehrkräfte sie nicht auffangen können. Durch die aktuelle Entwicklung und Umsetzung im Bereich der Inklusion in Schulen ist die Nachfrage nach Integrationshilfe in den letzten Jahren gestiegen. Hinzu kommt die steigende Rate an diagnostizierten Beeinträchtigungen im Bereich der sozial-emotionalen Einschränkungen (z.B. Autismus). Diese beeinträchtigen Kinder in der erfolgreichen Teilnahme am Unterricht, können aber häufig gut durch die Schulassistenz aufgefangen werden.
Lina und Hannes wären ohne ihre Integrationshelferin wahrscheinlich nach der Grundschule zu einer Förderschule gewechselt. Sie und ihre Eltern sind deshalb froh über die Unterstützung – und ihre „I-Helferin“ freut sich über die Fortschritte ihrer beiden Schützlinge.
* Die Namen sind zum Schutz der Kinder geändert.